| 
				
					| Sauroid Neuling
 
               
 |  
					|   |  
					| Registrierung: | 13.06.2010, 18:32 |  
					| Lieblings-RDR: | Red Dead Redemption |  
					| PSN-ID: | Humanosaurus |  
					| Xbox Live Gamertag: | Humanosaurus |  
					| Beiträge: | 5 
 
 |  | 
				
					| Ich weiß, dass ein Beitrag zu diesem Thema sehr riskant ist und man schnell in die Schiene kommt, selbst kritisiert zu werden. Aber trotz allem, will ich es einmal versuchen.
 Ich bin zwar nur Schüler (11. Klasse), aber habe ich gerade mein einjähriges Praktikum hinter mich
 gebracht und kann daher etwas mitreden. Als Schüler kennt man sich natürlich mit Mobbing aus, es
 ist Schulthema Nummer eins. In fast jedem Schuljahr wurde darüber mit den Lehrern gesprochen und
 fast jeder wurde auch schonmal gemobbt (ich natürlich auch, nur konnte ich mich schlecht dagegen
 wehren und so haben sie Gefallen daran gefunden). Als Mobbing Opfer hat man kaum Chancen. Wenn
 Mobbing vorgefallen ist bei Rockstar Games, was sollten die Opfer tun? Natürlich geht man, das tut
 der Mensch prinzipiell, davon aus, dass sich alles von alleine regelt, dass es sich verläuft, die
 Leute älter und weiser werden. Aber auch, dass man es selbst überwindet. Die Alternative wäre, sich
 hilfe zu holen, bei einem Typen, der nur darauf wartet, dich in die Psychatrie oder eine Anstalt zu
 schicken. Und das will keiner. Dann schweigt man es lieber zu Tode, die Alternative wäre noch
 schrecklicher, weil es noch eine öffentliche Demütigung wäre. Des weiteren ist das Problem, dass
 man dann immer denkt, dass man noch mehr Ärger bekommt, wenn man zum Cheff geht. Man ist zwar nicht
 glücklich, verdient aber immerhin Geld und hat ein relativ schönes Privatleben. Und das möchte man
 nicht durch Beschwerden aufs Spiel setzen. Das ist auch das Problem mit den Überstunden, ich habe
 mein einjähriges Praktikum (hatten nur 1 1/2 Tage Schule pro Woche) im Altenheim absolviert.
 Dort hatten einige Schwestern soviele Überstunden, die hätten jetzt schon in Rente gehen können
 (mit 50). Und doch ging es nicht. Die Leitung verlangt, dass sie nun Überstunden nehmen, weil es ja
 so vorgeschrieben ist, aber sie haben zu wenig Personal, als dass sie sich diesen nehmen könnten.
 Und doch wird weiter Personal entlassen. Nun tragen sie teilweise einfach Überstunden ein, nur um
 sie loszuwerden. Meistens arbeiten die schwestern vier bis fünf Stunden länger, ohne sie sich
 eintragen, da sie sonst ärger bekämen. Was sollen sie tun? Zur Pflegeleitung gehen? Wenn es hoch
 kommt, sind am Tage zwei Schwestern pro Station, meistens nur eine pro und eine Zusätzliche als
 Springer, die dann immer der Station hilft, die Hilfe braucht. Nur wenn die Aufsicht kommt, dann
 ist volle Besätzung, um ein gutes Bild abzugeben. Soll man sich dagegen wehren und seinen Job
 riskieren? Wenn man verliert, ist nicht nur die Arbeit weg, sondern man hat gleichzeitig eine
 Negativbewertung. Man hat ja seine letzte Arbeitsstelle verunglimpft, manche Firmen wehren sich
 dagegen, somit hat man es sogar noch schwerer, wenn es überhaupt noch möglich ist, eine neue Stelle
 zu finden.
 Wer würde soetwas riskieren? Sollte man dann nicht lieber die Zähne zusammenbeißen? Die ganze
 Situation ist verzwickt. Egal wie man es macht, es ist immer verkehrt.
 
 Hier war ja auch von Boykott die Rede. Aber würde das wirklich etwas bringen, oder würden wir damit
 diejenigen, denen es eh schon schlecht geht nicht sogar noch mit bestrafen? Sollange das Geld
 fließt, ist alles in Ordnung, aber sobald derenwegen keine Spiele mehr verkauft werden, haben die
 dann nicht noch mehr, auch auf lange Sicht gesehn, Probleme, als jetzt schon?
 Aber wenn wir ehrlich sind, sind wir alle (nicht als Individuen, sondern die gesamte Menschheit)
 daran beteiligt. Wir haben es uns doch so ausgesucht und gewollt. Ich will jetzt niemanden
 angreifen. Aber ist es nicht schon heuchlerei, wenn ich sage, dass ich keine Spiele von
 Rockstargames kaufe, wegen der unrechten Behandlung von Mitarbeitern, aber noch weiter lebe? Gibt
 es nichts schlimmeres als deren Situation? Für die Mitarbeiter ist es sicher sehr dramatisch das
 ganze, aber im Gegensatz zu anderen Menschen haben sie noch die Chance, ein anständiges Leben zu
 führen, es gibt weitaus schlechter bestellte. Den Bauern geht es nicht gut, den ganzen Menschen in
 Afrika, wir beuten die gesamte Natur aus, wir versuchen sie zu kontrollieren und greifen dabei in
 ein System ein, dass unser Denken übersteigt. Alles was der Mensch macht, jede Firma die gegründet
 wird, jeder Gedanke der gedacht, ausgesprochen oder verschriftlicht wird, jede Regierung die
 gegründert wird, all unser tun und streben ist mit Blut bepfleckt. Wenn wir ein ruhiges und reines
 Gewissen haben wollten, müssten wir fröhlich lächelnd von Luft und Sonne leben und dann sterben.
 
 Ich denke also: Egal was wir tun es wird immer verkehrt sein.
 |  |